Das RPG 2009

Als ich mit meinem Fang zurückkam, hörte ich eine fremde Stimme. Sofort lief ich zum Fluss, den Kadaver immernoch zwischen den Lefzen. "Wer ischd dasch?" Achtlos ließ ich das Reh auf den Boden sinken. Ich hatte keine Angst, da ich es mit meiner Größe mit beiden jederzeit aufnehmen konnte. Zudem war der fremde Wolf schwer verletzt. Langsam ging ich auf das Tier zu. Näher betrachtet sah es nicht etwa böse aus - eher schutzlos. Und verlassen. Verlassen von dem Willen, am Leben zu bleiben.

Ich betrachte die Fähe, die dazu gekommen war. Ich rappelte mich schwerfällig auf. Ich fletschte die Zähne und knurrte.

,,Wenn ich Glück hab, bringt die Fähe mich um."

Ich blieb beim Fluss.

Hallo Desire! Da bist du endlich. Ich ignorierte das knurren von Skyler und wartete auch Desires Antwort. Im Inneren wünschte ich mir, dass die beiden sich nicht angreifen würden. Das war in Skylers Zustand eigentlich kaum möglich, aber ich hatte ein schlechtes Gefühl. Ich senkte meinen Kopf und trank schnell einen Schluck. Dann blickte ich auf den Vollmond, es war wohl etwa Mitternacht und ich war mir sicher, dass dies eine sehr lange Nacht werden würde.

"Hallo, Run. Tut mir Leid, ich war abgelenkt.. du siehst ja, wieso. Süffisant knurrte ich zurück. Willst du Ärger? Und grade eben wollte ich dir noch etwas von meinem Reh abgeben. Reiße dem Kadaver ein Bein aus und kaue darauf rum. "Du willst sie doch nicht etwa in unser Rudel aufnehmen, oder?"

Wieso nicht? Sie ist verletzt und wird es alleine nicht lange schaffen, wir müssen ihr helfen. Ich nahm mir schnell ein Stück des Rehs und legte mich hin. Irgentwann würden sie schon aufhören, dachte ich. Nachdem ich das Reh verzeert hatte, setzte ich mich neben Skyler. Du hast doch nichts dagegen, Desire?

Wenn du so fragst.. Ich warf einen Blick auf die Fähe. Doch, habe ich. Ich konnte das Tier nicht ausstehen. Wahrscheinlich lag es daran, dass sie mich genauso wenig zu schätzen schien. Irgendetwas an ihr erinnerte mich an eine alte Freundin, ich wusste nur nicht, wieso.

Ich blickte diese "Desire" wütend und nicht sehr freundlich an. Ich stand noch immer. Ich humpelte von diesen zwei Wölfen weg und verschmolz mit der Nacht. Und ich fing wieder an mit Fenris zu sprechen.

,,Schönen Dank auch. Ich hätte Engaya um Hilfe bitten sollen, nicht euch Fenris. Euch hab ich es zu verdanken, das ich jetzt in diesem Schlamassel steck."

,,Skyler, ich bin dein Vater, obs dir passt oder nicht!"

,,Ja und Fenris. Von dir stammen die bösartigen Wölfe ab, aber nur ich bin deine einzige Tochter."

,,Eine freche Tochter,"

,,Deine einzige Tochter!"

,,Und was willst du jetzt machen?"

,,Weiß ich nicht."

Bleib hier! Ich wollte nicht, dass Skyler wegläuft. Ich blickte Desire wütend an. Daran bist nur du Schuld! Ich überlegte, ob ich Skyler hinterher rennen sollte oder nicht, ich entschied mich für letzteres. Sie würde zurück kommen, also lief ich zurück zum LAger um noch einbisschen Schlaf zu bekommen. Ich schlief sehr unruhig, machte mir Vorwürfe, weil ich Desire so angeschrien hatte und weil ich Skyler gehen lassen habe.
Als ich aufwachte, war die Sonne bereits aufgegangen und ich suchte Desire, um mich bei ihr zu entschuldigen, aber von ihr war keine Spur übriggeblieben.

Ich war nun tief im Wald. Ich stritt noch immer mit Fenris.

,,Lass mich endlich in Ruhe! Ich kann dich grad echt nicht gebrauchen."

,,Wenn ich nicht wäre, wärst du schon längst tot!"

,,Ach wirklich?"

,,Ja wirklich!"

,,Na wenn du meinst."

Ich ging weiter. Fenris war echt nicht der Vater, den ich mir wünschte. Aber er wars nun mal.

(Run, ich wollte dich mal drauf aufmerksam machen, das du in deinem Forum im RG Power Play machst, alo jetzt sagst das Desire weg ist, OHNE das sie gesagt hat, das sie weg geht. Das ist nicht schön für die Person die du dann beeinflusst. Ich wollts dir nur mal gesagt haben).

Langsam pirschte ich mich an die verwundete Fähe an. Mit wem redete sie nur? Mit einem Satz sprang ich vor sie. Wo willst du hin? Meine Stimme war rau, sie glich einem Knurren. Ich räusperte mich. Der Morgen machte mich aggressiv. Das musste ich änder, egal, wie.

Ich blickte Desire furchtlos an.

,,Weg. Siehst du doch? Und außerdem ist es meine Entscheidung wo ich hingeh oder wo ich nicht hingeh, meinst du nicht auch?"

,,Fenris! Du kannst doch nicht einfach abhaun!"

Ich bekamm natürlich keine Antwort. Das hatte ich mir schon gedacht. Ich ging an Desire vorbei, tiefer in den Wald rein.

Ich trabte ihr geduldig hinterher. Ich hatte einen sturren Kopf, so hatte man es mir schon oft genug gesagt. Du bist verletzt? Ich stellte es weniger als Frage, sondern als Erkenntnis. Zuvor hatte ich gar nicht darauf geachtet.

Ich ging zum Fluss und trank einen Schluck, dabei musste ich wieder an Skyler denken und machte mir ein wenig Sorgen um die Fähe. Was ist wenn sie irgendwo verletzt rumliegt und meine Hilfe braucht? Ich lief in die Richtung, in der sie in der Nacht verschwand. Obwohl es helllichter Tag war, war es hier beinahe ganz dunkel. Dann hörte ich Stimmen, es waren die von Desire und Skyler. Ich beschloss mich nicht einzumischen und versteckte mich in einem Strauch.


(Skyler, Danke, ist mir garnicht richtig aufgefallen)

Ich bemerkte, das Run sich hinter einen Strauch versteckte. Ich sagte nichts, doch blickte ich ihr kurz in die Augen. Dann ging ich weiter.

,,Na und? Seit wann interessiert es dich, ob ich verletzt bin oder nicht?"

Ich ging unbeirrt weiter.

(Keine Ursache).

Tut es nicht. Aber Run scheint dich zu mögen. Trotzig lief ich ihr hinterher. Ich hatte Zeit, egal, wie lange die Fähe rumzicken wollte. Unterm Gehen erhaschte ich einen Geruch - ein saftiger Hase. Trauernd sah ich der Beute hinterher.

Ich sah Desire spötisch an.

,,Gottverdammt, können die mich nicht mal in Ruhe lassen?"

Ich ging wütend weiter. Was "Privats phäre" hieß, wusste wohl keiner.

Nachdem mir Skyler in die Augen geschaut hatte, verlies ich mein Versteck und lief zu den beiden. Skyler, bleib doch bitte hier!Ich sah sie flehent an Wieso willst du umbedingt hier weg? Hier gibt es genügend Futter und Platz für alle! Ich wollte umbedingt, dass sie hierbleibt. Ich weiß nicht wieso, aber ich mochte sie sehr und wollte nicht, dass sie stirbt!
Ich sah Desire flehend an, damit sie mir hilft, Skyler dazu zu überreden hierzubleiben.

,,Warum? Beantworte mir nur diese eine Frage."

Ich blieb stehen, schaute aber nicht zurück. Warum auch? Darauf wusste ich keine Antwort.

Mehr oder weniger gelangweilt blickte ich in Runs Augen. Mich persönlich interessierte es nicht, ob die Fähe hierblieb. Unbeteiligt setzte ich mich in das nasse Gras und ließ meinen Blick über die Bäume schweifen. Wir waren mittem im Wald, es kam kaum Licht durch die dichten Baumkronen. Die Menschen würden hier nichts zu suchen haben, das wusste ich. Sie bevorzugten die Helligkeit - zumindest diei Meisten von ihnen.

Ich genoss die Dunkelheit. Man sah von mir nur die Augen. Alles andere war in der Dunkelheit nicht zu sehen. Meine Augen durch bohrten die Dunkelheit.

Unbeeindruckt fixierte ich die Fähe mit meinem Blick. Ich traute ihr nicht. Es konnte schon sein, dass sie ganz nett war - sie kam mir nur nicht ganz koscha vor. Es war einfach zu unnormal.

Skyler, bitte bleib! Statt einfach so durch den Wald zu laufen und an den Wunden einzugehen oder von anderen Tieren angegriefen werden, kannst du hier bleiben. Hier bist du wenigstens nicht allein. Ich wusste nicht mehr, was ich anderes sagen sollte. Lieber würde ich Skyler allein lassen, als Desire zu verlieren. Dabei war ich mir ganz sicher!

Ich hörte ein Knacken im Unterholz. Schnell stand ich auf und machte mich groß. Jeder Mensch würde Angst vor mir haben - ich war einfach etwas zu groß geraten. Selbstsicher schlich ich auf das Geräusch zu. Ich wartete, jedoch geschah nichts. Was da auch war, es hatte Angst. Das wunderte mich nicht im Geringsten und so blieb ich einfach regungslos stehen.

Ich ging zu Desire und stellte mich zu ihr. Dort wimmerte etwas, wie ein leises weinen. Ich wollte umbedingt wissen, was es ist. Aber ich wollte es nicht erschrecken. Lass das, Desire! Du machst ihm Angst! Ich ging etwas näher und das wimmern verstummpte. Ich machte wieder einen Schritt zurück und das wimmern wurde zu einem weinen, einem deutlichen weinen. Es kam aus einem kleinen Erdloch und ich grub es langsam aus. Ich blickte auf das kleine weinende Geschöpf.

Ich reckte das Kinn. Als ob ich etwas für meine Größe könnte! "Was ist das?", knurrte ich. Ich legte die Ohren an und knurrte abermals. In meinem Leben hatte ich gelernt, alles Fremde zu hassen. Vielleicht konnte ich Skyler deshalb nicht leiden. Aber was war mit Run? Immerhin kannte ich die Fähe auch nicht viel länger. Langsam schüttelte ich zuerst meinen Kopf und danach den Rest meines Körpers.